Protest und Dissens in China: Gender, Arbeit, Pandemie (Seminar)
- KSL-Nr.: 488431-FS2024-0
- Dozentin: Dr. Justyna Jaguscik
- Einzeltermine: Mittwoch, 12:15-13:45
- Veranstaltungstyp: Seminar
- Unterrichtssprache: Deutsch
- ECTS-Punkte: 6
In der Volksrepublik China sind die Redefreiheit und die Versammlungsfreiheit eingeschränkt. Trotzdem gibt es in breiten Bevölkerungsschichten Dissens. Soziale Proteste, die immer wieder ausbrechen, haben das Potenzial sich schnell und über mehrere Orte auszubreiten, wie z. B. die Proteste gegen die Null-Covid-Politik im Jahr 2022.
Im Seminar schlage ich eine gemeinsame Reflexion über sozialen Dissens im heutigen China vor. Wir werden verschiedene Fallstudien besprechen, u. a. die #Me Too-Debatte, den kreativen Aktivismus von Wanderarbeiter*innen, Prekarität unter Hochschulabsolvent*innen und verschiedene Rückzugsstrategien aus dem gesellschaftlichen Mainstream. Das Augenmerk liegt dabei auf Protestformen in einer vernetzten, digitalisierten Gesellschaft, die gegen politische Einschränkungen mit subversiven Mitteln, wie Ironie, Humor oder Kunst vorgeht und die autoritäre Staatsmacht immer wieder von Neuem herausfordert. Die vorgeschlagene Textlektüre umfasst ein breites Spektrum von Genres, wie Presseberichte, akademische Artikel, literarische Werke, Internet-Videos, Memes oder Dokumentarfilme.
Zielgruppe
Studierende in geistes- und sozialwissenschaftlichen BA und MA-Studienprogrammen (z. B. Sozialanthropologie, Religionswissenschaft, Osteuropa-Studien, Geschichte, Sozialwissenschaften) mit Interesse an der Gesellschaft Chinas im 21. Jahrhundert.